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Die knusprigsten Paleo-Waffeln (glutenfrei, laktosefrei)





Wenn Gäste kommen, backen wir ganz oft Waffeln. Der Teig ist in ein paar Minuten fertig gemixt, die Kinder helfen begeistert mit und ich habe noch niemanden getroffen, der beim Anblick einer heißen Waffel keine leuchtenden Augen bekommt.
Mein erstes Waffel-Rezept, das ich hier teilen möchte, ist ein Grundrezept ohne Chichi. Konsistenz und Geschmack erinnern an klassische Weizenmehl-Waffeln: außen knusprig, innen schön weich, mit einer leichten Vanillenote und dezenter Süße. So wie man sie von früher kennt und  liebt. Und wie man sie vielleicht auch ab und zu vermisst, wenn man gluten- und/oder laktosefrei lebt.

Anstelle von Getreidemehl verwende ich für meine Paleo-Waffeln Maniokmehl, das mich von allen getreidefreien Mehlsorten am ehesten an klassisches Weizen- oder Dinkelmehl erinnert. Es liefert sehr gute Backergebnisse, und hat dabei nur feinen, angenehm milden Eigengeschmack. 


Maniokmehl findest Du in gut sortierten Asia- oder Afrikaläden, und natürlich im Internet, z. B. hier oder hier. Meine Lieblingssorte ist diese hier. Der Trick ist, sehr fein gemahlenes Maniokmehl zu verwenden. Falls Dein Maniokmehl sehr grob ist und eher in Richtugn Grieß tendiert, dann hilft es, das Mehl einmal im Mixer fein mahlen.

Maniokmehl ist übrigens nicht gleich Maniokmehl... Hier sind die Unterschiede:
Maniokmehl (auch Cassavamehl genannt) = getrocknete, fein gemahlene Maniokwurzel (Konsistenz ähnlich wie Weizenmehl)
Gari = getrocknete, grob gemahlene Maniokwurzel (Konsistenz ähnlich wie Weizengrieß)
Tapiokastärke = reine extrahierte Stärke der Maniokwurzel (Konsistenz wie Speisestärke). 

Zusätzlich verwende ich im Rezept noch Erdmandelmehl. Tigernüsse oder Chufas werden Erdmandeln auch  genannt und sie gehören zur Familie der Sauergrasgewächse. Das Mehl erinnert in der Konsistenz an gemahlene Nüsse. Ich verwende es gerne wegen seines süßlichen Geschmacks und hohen Ballaststoffgehalts - und weil unsere Freunde, die gegen Nüsse allergisch sind, hier bedenkenlos mitessen können. 


Die knusprigsten Paleo-Waffeln (glutenfrei, laktosefrei)

(Vorbereitungszeit: ca. 10-15 Minuten + Backzeit)
Ergibt: vier Waffeln aus dem Herzchen-Waffeleisen

Zutaten:
150 g weiches Ghee (geklärte Butter) oder Butterschmalz
1 EL Kokosblütenzucker
1 Prise Meersalz
3 Eier
100 g feines Maniokmehl
20 g Tapiokastärke (gibt's preiswert im Asialaden)
50 g Erdmandelmehl (ersatzweise gemahlene blanchierte Mandeln)
1/4 TL gemahlene Vanille
1 /4 TL Backpulver
100 ml Kokosmilch (ohne Zusätze, nur Wasser und Kokos)
Ghee, Butterschmalz oder natives Kokosöl für's Waffeleisen

So geht's:
1. Ghee oder Butterschmalz, Zucker und Salz mit dem Handmixer cremig aufschlagen. Eier einzeln unterrühren.
2. Waffeleisen vorheizen (mein Waffeleisen heizt bis 6. Ich stelle den Regler auf 4,5. Backofen auf 100 ° C heizen.
3. Maniokmehl, Tapiokastärke, Erdmandelmehl, Vanille und Backpulver gut verquirlen. Portionsweise unter die Buttermischung rühren. Waffeleisen mit Ghee oder Kokosöl einpinseln.
4. Mit einem Löffel oder einer Kelle Teig ins Waffeleisen geben, und grob verstreichen. Deckel schließen und warten, bis kaum noch Dampf aufsteigt. Zwischendurch mal den Deckel anheben und gucken, ob die Waffel zu braun wird, und wenn nötig, die Temperatur anpassen.
5. Fertige Waffel auf das Gitter im warmen Backofen legen (so bleibt die Waffel heiß und knusprig. Auf einem Teller würde sie weicher werden).zU
6. Genau so weitermachen, bis der Teig aufgebraucht ist. Und dann: Genießen!


Es muss nicht Paleo sein?
 - Statt Ghee oder Butterschmalz geht auch Butter oder natives Kokosöl.
- Kokosblütenzucker kannst Du durch Rohrohrzucker ersetzen.
- Du kannst das Maniokmehl durch die gleiche Menge glutenfreie Mehlmischung ersetzen. Wenn Du Gluten verträgst, kannst Du auch Weizen- oder Dinkelmehl verwenden.
- Statt Kokosmilch geht auch jede andere Pflanzenmilch, Kuhmilch, eine 1:1-Mischung aus Sahne und Wasser, oder auch nur Wasser.
Keine Gewähr für Backergebnis und Geschmack :-)


Und was kommt auf die Waffel? 
Hier findest Du einige familienerprobte Ideen, jenseits von frischem Obst und Apfelmus (die gehen natürlich  immer ;-) ):
- Nussmus und Marmelade
- Nussmus und Honig
- Lemoncurd (Zitronencreme)
- im Mixer zu Puderzucker gemahlener Kokosblütenzucker  
- Avocado-Schokocreme (1 Avocado und 1 Banane mit je 1 TL Kakaopulver und Honig pürieren, mit Salz und Vanillepulver abschmecken)
- Ghee oder Butter und Ahornsirup
- Paleo-Grütze (frische Beeren mit 1 EL Chiasamen pürieren und kurz quellen lassen. Nach Belieben süßen)
und herzhaft als Sandwich, z. B. mit Käse und Chutney oder Salami